TV-Beitrag über „täglichen Kampf“ um die Windkraft

Warum läuft es mit der Energiewende in Deutschland so schleppend? Warum kommt sie nicht voran? Aufschluss darüber gibt uns die Dokumentation „Kampf ums Klima“, die das Erste Anfang November zeigte.

Immer wieder stehen Windkraftbefürworter:innen vor meterhohen Hürden. Von Anfeindungen, Beschädigungen, Raub, Behinderungen bis hin zur Sabotage – das sind nur ein paar der Steine, die den Aktiven in den Weg gelegt werden. Der „tägliche Kampf“ ist zu einer wahren „Schlacht“ geworden. Schuld daran sind häufig Klimaleugner:innen, die die Energiewende sabotieren.

Die Rede ist von Statistiken über den Infraschall der Windräder, obwohl tatsächlich eine Türöffnung 2500 Mal intensiver ist wie ein Windrad – Erklärung: ein simpler Rechenfehler. Die Rede ist von Vogelopferzahlen, die zwar immer wieder ein Argument sind, allerdings in keinem Verhältnis stehen zu Vogelopferzahlen durch Autos, Eisenbahnen, Pestizidvergiftungen, Insektensterben oder Hochspannungsleitungen. Und die Rede ist von toten Vögeln am Fuß der Windräder, die wohl durch Infektionen oder Autounfälle ums Leben kamen, also wahrscheinlich absichtlich platziert worden sind. Die Gegner stellen Nester auf, bohren an Kabeln und sägen an Rotoren, die Bauvorhaben werden immer wieder verschoben oder abgelehnt – obwohl wir eine Energiewende so dringend bräuchten.

Und wer steckt hinter diesen Aktionen? Menschen, die sich der Ernsthaftigkeit des Klimawandels wohl nicht bewusst sind, darunter auch Politiker:innen aus verschiedenen Parteien. „Haben Sie sich schon mal gefragt, warum alle, die es sich zeitlich und geldlich leisten können, im Winter nach Süden entfliehen? Doch nicht deswegen, weil es da so schrecklich warm ist, sondern weil es da so schön warm ist“, erklärt beispielsweise der AFD-Klima-Experte Michael Limburg. Direkt nach dieser Aussage zeigt der ARD-Beitrag Bilder der seit Jahren in den Ländern um uns herum verheerenden Brände und Dürren, bei denen tausende Menschen und Wälder starben – gefolgt von Limburgs Aussage, wir bräuchten eigentlich „mehr CO2 in der Atmosphäre“.

Manche behaupten, die Temperaturen sinken, der Klimawandel sei nicht menschengemacht und ähnliches – häufig Menschen, die in der Kohl-, Öl- und Gaslobby beschäftigt sind oder waren. Der ARD-Beitrag zeigt, inwieweit diese Menschen miteinander vernetzt sind und sich auch gegenseitig zuspielen – und welche Scheinargumente sie nutzen, um Klimaaktivist:innen und Klimapolitik auszubremsen. Welche Folgen das hat, können wir bereits jetzt auf der ganzen Welt sehen.

Der sehr sehenswerte ARD-Beitrag „Story im Ersten: Kampf ums Klima“ ist unter diesem Link in der ARD-Mediathek zu sehen – wir empfehlen, einen Blick in die 45-minütige Dokumentation zu werfen.

Infoveranstaltung Energie in Bürgerhand

Am Mittwoch, 26. Oktober, fand im Wasserhaus eine etwa zweistündige Informationsveranstaltung zum Thema „Energiewende in der Hand von Bürgerinnen und Bürgern“ statt. Als Veranstalter fungierten Forum Zukunft und die Marktgemeinde Mering in Zusammenarbeit mit der BEG und der DoppelErnte GmbH.

Nach ein paar begrüßenden Worten von Merings Umweltbeauftragte Petra von Thienen und Bürgermeister Florian Mayer führte Ernst Haile vom Forum Zukunft thematisch in den Abend ein. Danach erzählte Peter Mießl von der Bürger-Energie-Genossenschaft, bevor Thomas Rebitzer und seine Tochter Laura Rebitzer näher zum Thema Agri-PV-Anlage informierten und die DoppelErnte GmBH vorstellten. Im Anschluss fand eine Podiumsdiskussion statt, bei der sich viele Interessierte zu Wort meldeten und ein reger Austausch stattfand.

Auch wir waren mit einem Infostand dabei und freuten uns über das rege Interesse – das Thema Energieautarkie beschäftigt in der heutigen Zeit viele. Was können wir als Bürger:innen dazu beitragen? Wen das Thema interessiert, darf dranbleiben: Die Gemeinde arbeitet bereits an verschiedenen Ideen und Projekten.

Bilder: Jörg Häberle

Wir feiern mit Lichterbooten 1000 Jahre Mering

In Mering fand von 29. September bis 2. Oktober die Festtage-Lichterwelt anlässlich des 1000-jährigen Ortsjubiläums von Mering statt – und auch wir vom Bündnis trugen unseren Teil dazu bei, dass Mering in hellem Schein leuchtete. Wir ließen an der Paar Holzboote mit Teelichtern schwimmen, die wir selbst bastelten und die gegen eine Spende auch mitgenommen werden durften. Und die Resonanz war überwältigend.

Als wir Donnerstagabend die ersten Boote auf die Paar setzten, begrüßten uns bereits viele Vorbeilaufende mit Worten wie „Oh, wie schön das aussieht“ oder „Was für eine nette Idee!“ Beschwingt durch die vielen positiven Reaktionen setzten wir weitere Boote auf die Paar und boten auch den Interessierten an, die kleinen Schiffchen mit nach Hause zu nehmen.

Die Boote wurden von uns aus Holzresten selbst zusammengeschnitten, gestanzt, geschliffen, mit plastikfreien und fairen Teelichtern vom Meringer Weltladen ausgestattet, mit Schnur versehen und mit einem Brandstempel von der Schreinerei Fleig verziert – über 80 Boote konnten wir so innerhalb kürzester Zeit herstellen. Und der Kraftakt lohnte sich: Die Boote gingen weg wie warme Semmeln.

Am Ende des zweiten Tages waren nur noch wenige Boote übrig – zu wenige, um die beiden weiteren Tage des Lichterfests zu erhellen. Also beschlossen wir, auch aufgrund des angesagten Regens, uns über den Erfolg der letzten Tage zu freuen und uns Samstag und Sonntag nicht in den Regen zu stellen.

Am Ende der Festtage hatten wir etwa 350€ gesammelt. Der Erlös deckt unsere Ausgaben, der Rest geht als Spende an die Meringer Ortsgruppe des Bund Naturschutz. Wir bedanken uns ganz herzlich für die vielen begeisterten Reaktionen und freuen uns, wenn unsere Boote in den Meringer Häusern und Gärten als Dekoration die Tische / Fenster / Teiche erhellen.

Bilder: Anita Schneider, Valerie Klatte-Asselmeyer

1000 Jahre Mering – und wir mittendrin!

Die 1000-Jahr-Feier rückt immer näher!

In Mering finden von 29. September bis 2. Oktober die Festtage Lichterwelt anlässlich des 1000-jährigen Ortsjubiläums von Mering statt – und auch wir vom Bündnis wollen unseren Teil dazu beitragen, dass Mering in hellem Schein leuchtet! Wir lassen an der Paar Boote mit Teelichtern schwimmen – und sind auch schon fleißig am Basteln. Kommt vorbei und lasst euch von den Lichtern auf der Paar begeistern!

Ihr findet uns Donnerstag- und Freitagabend von 19 bis 21 Uhr an den Paarbrücken. Gegen eine Spende dürft ihr die Boote im Anschluss auch mitnehmen. Wir freuen uns auf schöne Festtage!

Bild: Valerie Klatte-Asselmeyer

Weltklimastreik auch in Mering – mit konkreten Forderungen der FFF

„Raus aus dem Geländewagen, alle könnt ihr Fahrrad fahren!“

Mit diesem und vielen weiteren Sprüchen und Parolen zogen die Fridays for Future unter Mithilfe der Parents for Future Mering und vielen tollen Ordnern und Ordnerinnen am vergangenen Globalen Klimastreiktag, am Freitag, 23. September 2022, auch durch Merings Straßen. Der Klimaschutz darf neben anderen Krisen nicht vergessen werden, vor allem wenn wir bedenken, dass viele Krisen erst durch fehlenden Klimaschutz entstehen. Daher beteiligten sich auch einige Aktive des Bündnis mit Begeisterung an dem Straßenzug durch Mering.

Zunächst versammelten sich die Demonstrierenden sowie die Helfenden auf dem Badanger-Gelände. Bei strahlendem Sonnenschein und warmen Temperaturen startete die Demo um 16 Uhr, und der Zug führte vom Badanger über die Münchnerstraße um die Kirche herum bis zum Zielort, dem Marktplatz.

Dort angekommen stellten die Demonstrierenden ihre konkreten Forderungen an die Meringer Lokalpolitik. Gute Ansätze wären vorhanden, die Beteiligten im Gemeinderat gewillt und offen für Ideen, Pläne gebe es auch schon – doch die Umsetzung lasse häufig zu wünschen übrig, teils auch, weil sich die Beteiligten nicht einigen können. Als Beispiele führten sie die Fahrradstellplätze und fehlenden Radwege an – aber auch der Mangel an ausreichenden Elektroladestationen, die mit Zunahme der Elektroautos und -fahrrädern immer nötiger werden, sollte ausgeglichen werden.

Auch wir vom Bündnis hoffen, dass der Marktgemeinderat den Ruf der Demonstrierenden gehört hat und sich die Forderung zu Herzen nimmt: bei seinen Beschlüssen auf einen effektiven, gerechten und vor allem schnellen Klimaschutz zu achten.

Unser Dank gilt den Kindern und Jugendlichen von Fridays For Future, die sich mit voller Motivation weiterhin diesem wichtigen Thema widmen und mit sich viel Engagement Sprüche und Reden überlegten und die Demo anleiteten. Auch in Mering kann noch viel für den Klimaschutz getan werden – und es braucht Menschen wie euch, die immer wieder darauf aufmerksam machen.

Bild: Michael Dudella

Bündnis trifft auf die GEN-Wandel-Radreisenden

Was sind die drängenden Themen unserer Zukunft – und wie können wir diese angehen? Auf ihrer GEN-Wandel-Radreise quer durch Deutschland kam das Reise-Team des Ökodorfnetzwerks GEN Deutschland e.V. auch in Mering vorbei – und machte Halt, um sich über unser „Bündnis Nachhaltiges Mering“ zu informieren, sich mit uns auszutauschen und uns zu inspirieren.

Das Treffen im Lippgarten fiel auf den sehr sonnigen und warmen 3. August. Kein Wunder, dass die erschöpften Radelnden sich direkt nach Ankunft im Kneippbecken erfrischten. Etwa zehn Reisende trafen ein und breiteten sogleich mehrere Karten auf dem Boden aus. Zunächst erzählten Michael Dudella und Sarah Kohlberger vom „Bündnis Nachhaltiges Mering“ – wie es entstand, welche Formate und Produkte wir entwickelten und was wir uns für die Zukunft wünschten.

Die Besuchenden des Global Ecovillage Networks (GEN) löcherten uns noch mit Fragen zur Nachhaltigkeit und zum Engagement in unserer Region. Danach erzählten sie selbst von ihrer Reise und ihrem Ziel, in Austausch mit nachhaltigen Initiativen zu kommen, sich zu vernetzen und Handlungsansätze für eine nachhaltige Zukunft zu diskutieren. Mithilfe der auf dem Boden ausgelegten Karten zeigten sie verschiedene Probleme der Zukunft auf – und dazu Lösungsansätze mit anschaulichen Beispielen.

Vor allem stellten wir uns der Frage, wie wir Bürger*innen mit der Gemeinde Mering zusammenarbeiten können, um unsere zukunftsorientierten Ideen und Projekte ermöglichen zu können. Wir haben von diesem spannenden Treffen einige Denkanstöße mitgenommen. Es gibt noch viele Stellschrauben, an denen wir drehen können – und sehr zeitnah drehen müssen, damit unsere Zukunft lebensfähig bleibt.

Die GEN-Wandel-Radreise begann am 1. August am Eibsee unterhalb der Zugspitze. Etwa 20 Teilnehmende, eine Kerngruppe begleitet von wechselnden Mitreisenden, fahren quer durch Deutschland, um an unterschiedlichen Orten Halt zu machen und verschiedene regionale Initiativen kennenzulernen. Dabei besuchen sie Workshops, Ausstellungen, Vorträge und viele weitere Aktionen der Gastgebenden. Insgesamt 40 Orte werden angefahren, bevor die Reisenden am 10. September nach 1200 Kilometer auf der Insel Rügen ihr Ziel erreichen.

Ein Filmteam begleitet die Radreise, um im Anschluss einen etwa 30-minütigen Dokumentarfilm zusammenzustellen. Weitere Informationen zum GEN (Global Ecovillage Network) finden sich auf der Internetseite www.gen-deutschland.de. Gefördert wird die Reise vom Umweltbundesamt und dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz.

Trauer um Mitbegründer Rudi Kaiserswerth

Unser Mitbegründer des „Bündnis Nachhaltiges Mering“ Rudi Kaiserswerth ist plötzlich und unerwartet verstorben.

Rudi Kaiserswerth

Wir erinnern uns noch an die ersten Vorgespräche und Planungen im August 2015 mit Rudi, ein Treffen im Herbst zu organisieren mit dem Ziel, ein Nachhaltigkeitsfest zu veranstalten. Von Anfang an war es ihm wichtig, möglichst viele Initiativen, Vereine und Personen daran zu beteiligen. Er verstand es, zu „vernetzen“.

So kam 2016 unser erster ZukunftsMarkt zustande, den Rudi – mit seinen bekannten Excel-Tabellen – maßgeblich mit organisierte.

Die Zusammenarbeit mit Rudi war immer sehr professionell, zuverlässig und auch von Spaß und Freude geprägt. Er layoutete und entwarf unter anderem auch unsere Website und war für unser Thema Nachhaltigkeit total engagiert.

Vor einigen Jahren beschloss er, wieder in sein Elternhaus nach Oberstdorf zu ziehen. So mussten wir ihn leider beim ZukunftsMarkt 2019 in seine Heimat verabschieden. Doch auch nach seinem Wegzug ins Allgäu blieb er mit vielen von uns freundschaftlich verbunden. Auch die „neueren Aktiven“ in unserem Bündnis konnten Rudi bei unserem Festessen anlässlich des Umweltpreises des Landkreises Aichach-Friedberg im April beim Schlosserwirt und auf unserem vierten ZukunftsMarkt vor noch nicht einmal einem Monat kennenlernen.

Rudi hat vieles in Mering angestoßen und organisiert, und es freute ihn ganz besonders, dass die sinnvolle Arbeit für das Thema Nachhaltigkeit in unserem Bündnis so engagiert weiterläuft.

Unsere Gedanken sind jetzt bei seiner Frau Sabine und seiner ganzen Familie, denen wir viel Kraft in diesen schwierigen Stunden wünschen.

Bild: Rudi Kaiserswerth

Ein Abend voller Ideen, Tipps und Motivation

Wo bekommt man verpackungsfreies Obst und Gemüse? Wie geht ein selbstgemachtes plastikfreies Deo? Wie lassen sich Geschenke ohne Müll verpacken? Und was ist eigentlich ein Rasierhobel? Diese und viele weiteren Themen rissen wir bei unserem ersten „Plastikfreien Stammtisch Mering“ an – und staunten nicht schlecht, wie schnell doch die Zeit verging.

Vergangenen Montagabend trafen sich unsere beiden Aktiven Valerie Klatte-Asselmeyer und Sarah Kohlberger im Welt-Raum neben dem Weltladen in Mering, um ihren ersten „Plastikfreien Stammtisch Mering“ zu eröffnen. Neben dem Austausch von Tipps waren auch ein Spiel und ein Quiz geplant – doch so weit kamen wir gar nicht. In einer kleinen, aber sehr motivierten Runde von acht Personen diskutierten wir rege über unsere Motivation, Plastik im Alltag zu sparen und tauschten uns über unsere plastikfreien Gewohnheiten aus – was für die einen bereits gängige Praxis war, war für andere wiederum völlig neu und andersrum.

Und genau darum geht es bei unserem „Plastikfreien Stammtisch“: Auf dem Weg in ein plastikfreieres Leben ist es besonders wichtig, mit verschiedenen Menschen zu sprechen und sich auszutauschen, welche Alternativen es gibt und welche Erfahrungen man damit gemacht hat. Denn nur so können die gemachten Erfahrungen auch anderen Menschen helfen und inspirieren, mutig alte Gewohnheiten hinter sich zu lassen und Neues zu wagen. Gemeinsam geht vieles leichter!

Nach zwei Stunden regen Austauschs gingen wir mit vielen neuen Ideen und vor allem mit neuen Kontakten zu Menschen, die ebenfalls gerne ihren Alltag plastikfreier gestalten wollen, nach Hause. Und da unsere Motivation noch lange nicht nachlässt, legten wir direkt unseren zweiten Termin fest: Am Montag, 18. Juli, 19.30 Uhr, wollen wir bei unserem zweiten „Plastikfreien Stammtisch Mering“ die Gespräche weiterführen – und vielleicht ist diesmal sogar Zeit für ein kleines Plastikfrei-Quiz. Alle sind herzlich eingeladen – wir freuen uns auf den weiteren Austausch!

Bild: Michael Dudella