Der Plastikfrei-Grundsatz

Refuse

Rot

Die in Kalifornien lebende Französin Bea Johnson gilt als Vorreiterin der Zero-Waste-Bewegung. Sie lebt mit ihrer vierköpfigen Familie seit 2008 fast müllfrei und informiert mit ihrem Blog, ihrem Buch und ihren Vorträgen über den minimalistischen Lebensstil. Sie hat fünf Schritte zusammengestellt, die in der richtigen Reihenfolge eingehalten zu einem quasi müllfreien Leben führen.

1. Schritt: Refuse

= Ablehnen
Brauche ich wirklich den zehnten Gratiskugelschreiber oder die Packung Taschentücher von der Apotheke? Kann ich die Banane nicht auch ohne Tüte einkaufen? Egal, ob es die Gratisproben in der Parfumabteilung sind, die Plastiktüte beim Einkaufen oder die Werbepost ist: Der erste Schritt ist, unerwünschten Müll und Plastik gar nicht erst ins Haus zu lassen.

2. Schritt: Reduce

= Reduzieren
Was brauchen wir eigentlich? Und auf was können wir ganz einfach verzichten? Im zweiten Schritt werden Produkte aus Plastik genauer angesehen und bewertet, ob dieser Gegenstand überhaupt noch gebracht wird. Wenn er den Test nicht besteht, wird er ausgemistet – und zwar am besten verschenkt, verkauft oder gespendet.
Reduziert wird aber nicht nur der Besitz, sondern der gesamte Konsum. Ein minimalisierter, bewussterer Konsum erleichtert auch spätere Entrümpelungen.

3. Schritt: Reuse

= Wiederverwenden
Kann die Plastiktüte vom Einkaufen noch mal verwendet werden? Kann ich die  Milch auch in der Mehrwegflasche kaufen anstatt in der Einwegverpackung? Im dritten Schritt werden Dinge, die nicht reduziert und nicht abgelehnt werden können, ggf. repariert und dann wiederverwendet. Und wer weiß – vielleicht ergeben sich dadurch ganz neue Geschenkideen.
Übrigens: Der Schritt funktioniert auch in die andere Richtung, denn viele Produkte können auch gebraucht gekauft werden.

4. Schritt: Recycle

= Recyceln
Plastikmüll, der trotz der bisherigen Schritte noch anfällt, sollte fachgerecht entsorgt werden und dadurch wenn möglich in den Recyclingkreislauf gebracht werden.

5. Schritt: Rot

= Verrotten
Im letzten Schritt von Bea Johnsons Pyramide ist Plastikmüll bereits verschwunden – erwähnt werden soll er trotzdem: Alles, was am Ende übrig bleibt, kompostierbar und kann auf den hauseigenen Kompost oder in die Wurmkiste.