Der erste Schritt ist getan: Das „Bündnis Nachhaltiges Friedberg“ ist gegründet! Reges Interesse fand die Kick Off-Veranstaltung im Gasthof Kreisi, wo sich Vertreter der verschiedensten Gruppierungen trafen, um sich für ein nachhaltiges Friedberg zu engagieren.
So erschienen Vertreter des Bund Naturschutz, ADFC, Gemeinwohl-Ökonomie Paartal, Bündnis Nachhaltiges Mering, AG Tierrechte, Lebensraum-Lechleite, der Parteien ÖDP und Bündnis 90/Die Grünen sowie engagierte Privatpersonen.
„Viele Menschen im Raum Friedberg sind bereits im Bereich des Umweltschutzes, in der Energiethematik oder im Bereich Mobilität sehr aktiv, doch wenn man die Kräfte bündelt und gemeinsam an einem Strang zieht, kann man wesentlich mehr erreichen“, so Constanze von Tucher, Kreisvorsitzende der ÖDP und Initiatorin des Bündnisses: „ Unsere Absicht ist es, ein neutrales Bündnis in die Wege zu bringen, wo sich jeder, der etwas für die Umwelt tun will, einbringen kann.“
Das Bündnis soll sachorientiert arbeiten, nicht parteipolitisch, sie gründe es als Privatperson. Die große Akzeptanz und der große Erfolg des „Bündnis für Nachhaltigkeit“ in Mering, wo Constanze von Tucher seit einiger Zeit aktiv mitarbeitet, hat sie inspiriert, auch Friedberg nachhaltig zu gestalten.
Christian Matros vom Bündnis für Nachhaltigkeit in Mering ist überzeugt von der enormen Bedeutung der Vernetzung und hebt im Meringer Bündnis die Unterstützung durch die Katholische Arbeitnehmer Bewegung KAB hervor, ohne die sie nie so weit gekommen wären. Er gab praktische Tipps, wie man Menschen für die Umweltthemen gewinnen kann und wie man die Veranstaltungen bekannt macht.
Maria Posch (ÖDP) eröffnete die Vorstellungsrunde, indem sie nach den Beweggründen der Teilnehmer fragte. So kamen viele Probleme, aber auch Ideen zu Tage, die man in den nächsten Treffen fokussieren will. Als Hauptanliegen kristallisierten sich neben Energie, Verkehr und Flächenfraß die Themen Müllvermeidung und Artenschutz heraus. Angesichts der Massen an Plastik in den Meeren und Mikroplastik in Gewässern müsse jetzt alles daran gesetzt werden, Müll zu vermeiden.
„Nur auf die Plastiktüte zu verzichten, reiche nicht aus“, so Josef Metzger, Lebensraum-Lechleite. Eine Vertreterin der AG Tierrechte fasst dies so zusammen: „Umweltschutz beginnt auf unseren Tellern“. Durch unseren Einkauf fördern oder reduzieren wir Verpackungsmüll, Umweltverschmutzung und Tierleid.
Mit wenig Aufwand könnte man auch die Vielfalt und Arten schützen, monierte Yvonne Gundermann, blühende Straßenränder würden oft noch vor dem Aussamen gemäht. Sie erhofft sich, durch das Bündnis das Bewusstsein für die kleinen und großen Probleme im Bereich Umweltschutz zu erhöhen.
Otfried Horn vom Bund Naturschutz spürt bei Stadtrat und Verwaltung der Stadt Friedberg eine Sensibilisierung bezüglich umweltfreundlicher Maßnahmen. Durch das neue „Bündnis Nachhaltiges Friedberg“ erhofft er sich diesbezüglich zusätzlichen Schwung bei den städtischen Gremien und auch bei den Bürgern Friedbergs.
Der ADFC, vertreten durch Clemens von Tucher, möchte sich ins Bündnis einbringen, weil auch in Friedberg noch viel getan werden muss, um die Fahrradfahrer mit den anderen Verkehrsteilnehmern gleichzustellen. Nur so kann eine echte Verkehrswende gelingen.
Andrea Bargon, Vertreterin der Gemeinwohlökonomie Paartal, glaubt, dass alle negativen Auswirkungen auf unsere Umwelt durch die Gemeinwohl-Ökonomie gelöst werden können. Wenn nämlich die Stellschrauben so angesetzt würden, dass umweltschädigendes Handeln durch Steuern und Abgaben erschwert und umweltfreundliches Handeln durch steuerliche Erleichterungen, verbilligte Kredite oder Bevorzugung bei öffentlichen Ausschreibungen gefördert würden, würde sich der Markt automatisch regulieren.
Um eine weitere Sensibilisierung zu diesen Themen zu schaffen, trifft sich das Bündnis am 06.07.2018 um 19:00 Uhr wieder im gemütlichen Nebenraum des Gasthof Kreisi und freut sich auf weitere Interessenten.